Vortrag von K.H. Rößler: „Stuttgart 21 - ein großer Schritt in die Klimakatastrophe", 448. Montagsdemo, 14.1.2019
Stuttgart 21 - ein großer Schritt in die Klimakatastrophe
Kurzvortrag am 14.1.2019 bei der 448. Montagsdemo in Stuttgart
von Karl-Heinz Rößler, Verkehrsberater
Liebe Freundinnen und Freunde des Stuttgarter Kopfbahnhofs,
vor ein paar Tagen wurde ich auf ein Buch aufmerksam, das den Titel trägt
„Change! Warum wir eine radikale Wende brauchen".
Es ist ein alarmierendes, ein schockierendes Buch. Geschrieben wurde es von dem Schotten Graeme Maxton, der viele Jahre als Generalsekretär des Club of Rome tätig war. Maxton weiß also über das Thema bestens Bescheid, über das er schreibt: die Klimakatstrophe, die uns wegen der von uns Menschen verursachten Erdüberhitzung als Folge der ungebremsten Treibhausgasfreisetzung droht.
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Der Bahnvorstand über digitale Signaltechnik
Ronald Pofalla über digitale Signaltechnik - „Der Effekt für die Region wäre enorm“
So lautet der Titel eines Interviews des StZ-Redakteurs Christian Milankovic mit dem DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, das am 6.12.2018 in der →Stuttgarter Zeitung erschien.
Die Antworten von Herrn Pofalla gehen weit an der Realität vorbei, sind Wunschdenken und politisches Schönreden. Die Ingenieure22 haben sich Herrn Milankovics Fragen vorgenommen und eine eigene Beantwortung versucht.
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Rede von Hans Heydemann: „Brandschutz S21-Flughafen-Bahnhof vor dem VGH", 446. Montagsdemo am 17.12.2018
Brandschutz des S21-Flughafen-Bahnhofs vor dem VGH
Rede von Hans Heydemann, Ingenieure22, auf der 446. Mo-Demo am 17.12.2018
Liebe Mitstreiter!
Am 20. November 2018 wurde die Klage der Schutzgemeinschaft Filder gegen den Filderabschnitt PFA 1.3a vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim verhandelt – Steffen Siegel hatte bereits darüber berichtet.
Der Brandschutz spielte dabei eine bedeutsame Rolle; der war dem vorsitzenden Richter so wichtig, dass er diesen Tagesordnungspunkt vorzog und nahezu zwei Stunden darauf verwendete. Er hatte sich sehr gründlich mit meinen Einwendungen auseinandergesetzt und handelte diese Punkt für Punkt ausführlich ab. Das war bemerkenswert.
Bei etlichen Fragen sah die Bahn mit ihren verlegenen Antworten gar nicht gut aus.
Ich durfte auf der Klägerseite zum Brandschutz vortragen und konnte aufzeigen, dass vieles von der Bahn nur dreist behauptet wird, aber grundfalsch ist. Die Bahn lässt sich von ihrem Sachverständigen Prof. Dr.Ing. Dr.hc. Klingsch alles schönrechnen, und das Eisenbahn-Bundesamt winkt das dann nur noch durch. Einige wenige Beispiele dazu aus dieser Verhandlung.
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Rede von Prof. Dr. Wolfgang Hesse: „Deutschland weiter im Wackel-Takt", 445. Montagsdemo am 10.12.2018
Deutschland weiter im Wackel-Takt – Stuttgart ist da nicht gefragt
Rede von Prof. Dr. Wolfgang Hesse, Ludwig-Maximilian-Universität München, auf der 445. Montagsdemo am 10.12.2018
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Oben-Bleiber, Aus- und Umstiegler, liebe Standhafte im Widerstand gegen Dummheit, Ignoranz und Profitgier,
vor 30 Jahren – im Jahr 1988 – gab es in unserem Nachbarland Schweiz eine Volksabstimmung, bei der die Bevölkerung vor die Wahl gestellt wurde, ob man für ca. 6 Mrd. Franken (damals ca. 4 Mrd. Euro entsprechend) eine Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke quer durch das Land – von St. Gallen nach Genf – bauen oder für das gleiche Geld die Strecken und Bahnhöfe im ganzen Land so ertüchtigen sollte, dass für möglichst viele – im Idealfall: alle – Quell- und Zielbahnhöfe optimale Reisezeiten garantiert würden. Wie wir alle wissen, entschieden sich die Schweizer für das letztere: dem Integralen Taktfahrplan (kurz: ITF) war der Weg geebnet, d.h. dem Prinzip, die Züge an den Bahnknoten möglichst gleichzeitig ankommen und abfahren zu lassen, um damit optimale Umsteigezeiten zu erreichen und unnötiges Warten zu vermeiden.
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ETCS in den Mühlen von Bahn und Politik
Vorgeschichte
Schon seit 2015 gibt es beim Verband Region Stuttgart (VRS) Überlegungen, auf der Stammstrecke der S-Bahn-Stuttgart das →Europäische Zugsicherungssystem ETCS zu installieren - dies nachdem das Verkehrswissenschaftliche Institut der Universität Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem ETCS-Anbieter Thales in einer Studie große Potentiale für die Taktfolge und die Pünktlichkeit der Stuttgarter S-Bahn ausmachten. Kritisch war an den Ergebnissen der Studie anzumerken, dass von Haltezeiten ausgegangenen wurde, die zwar richtliniengetreu, aber für die Spitzenzeiten nicht realitätsnah waren.
Im Juli 2017 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei McKinsey & Co eine Machbarkeitsstudie zur Einführung von ETCS und Digitalen Stellwerken (DSTW) in Auftrag gegeben, die mittlerweile mit positivem Ergebnis zu Gunsten der ETCS- und DSTW-Einführung vorliegt. Die
Kernaussagen finden sich in einer Pressemitteilung vom September 2018.
Anfang 2018 hat das BMVI das Programm →Digitale Schiene Deutschland aufgelegt, das in den nächsten 2-3 Jahrzehnten die flächendeckende ETCS/DSTW-Ausstattung des gesamten Netzes der Deutschen Bahn vorsieht. Mit der dafür erforderlichen Finanzmittelausstattung sieht es allerdings noch schlecht aus.
McKinsey empfiehlt u.a., in der die Region Stuttgart ein ETCS/DSTW-Pilotprojekt - auch für einen Teil der S-Bahn-Strecken (Filderstadt/Goldberg ⇔ Feuerbach/Bad Cannstatt) – parallel zum Bau von Stuttgart 21 (S21) durchzuführen, um die Neuerungen gleichzeitig mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 in 2025ff einzuführen.
Das wurde auch in der →Lenkungskreissitzung Stuttgart 21 am 5.11.2018 so kommuniziert. Das hat u.a. auch den Verband Region Stuttgart zum Durchstarten animiert: Wenn sich S21 schon verzögert, dann haben wir die einmalige Chance, ETCS für die S-Bahn gleich mitzumachen und auch Geld vom Bund dafür zu bekommen.
Bereits davor, am 24.10.2018 hat der Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann, im Verkehrsausschuss des Landtags eine Präsentation
Umsetzung ETCS/DSTW-Pilotprojekt in der Region Stuttgart gezeigt.
Hinweis: Beim Klick auf den vorstehenden Link öffnet sich die Präsentation in einem neuen Fenster, so dass sie parallel zum Lesen dieses Beitrags angeschaut werden kann.
Die recht ausführliche, bebilderte Präsentation ist in 4 Kapitel gegliedert:
- Das Programm „Digitale Schiene Deutschland“ der DB AG (Folien 3 und 4)
- ETCS/DSTW für die Stuttgarter S-Bahn (Folien 6-20)
- Das ETCS/DSTW-Pilotprojekt im Schienenknoten Stuttgart (Folien 22-24)
- Weiteres Vorgehen (Folien 26-27)
Im Kapitel 2 wird u.a. darauf eingegangen, wieso sich gemäß einer von den Partnern DB Netz AG, Verkehrsministerium BW und VRS in 2017 beauftragten ETCS-Untersuchung (Technik, Kosten, Zeitbedarf) nur mit ETCS/DSTW eine praktikable und finanzierbare Möglichkeit der Verbesserung der Pünktlichkeit und der Taktfolge bereits in den kommenden 10 Jahren erzielen lässt. So heißt es dort u.a.
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Rede von Steffen Siegel: „Schutzgemeinschaft Filder gegen Eisenbahnbundesamt - ein Bericht zur Verhandlung der Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg", 443. Montagsdemo am 26.11.2018
Redemanuskript. Es gilt das gesprochene Wort!
Je älter man wird, desto mehr liebt man Rückblicke. Wir, oder besser die Bürgerinitiative Schutzgemeinschaft Filder, wurden letztes Jahr 50, und seit nunmehr 24 Jahren – seit 1994, also fast unser halbes BI-Leben lang – beschäftigen wir uns auch mit Stuttgart 21. Immerhin hatten die Chaosplaner der Bahn im Jahr 2002, also vor 16 Jahren, erstmals vergeblich versucht, für diesen Filderabschnitt 1.3 ein Planfeststellungsverfahren beim EBA einzuleiten. Aber bis heute ist bei unserem Filderabschnitt fast alles ungeklärt.
Schließlich wurde dieser Abschnitt 1.3 im Jahr 2014 öffentlich erörtert. Wir hatten uns bis zur Erschöpfung eingebracht und erstaunlicherweise erreicht, dass der Abschnitt nicht planfestgestellt werden konnte. Dann kam der uns allen bekannte Trick: Man teilte 1.3 in zwei Abschnitte a und b. Teil a (das ist die Trasse entlang der Autobahn und der Tiefbahnhof unter der Messe) wurde ohne weitere öffentliche Anhörung Mitte 2016 planfestgestellt. Dagegen klagten wir, vor allem mit Hilfe eurer großherzigen Spenden. Danke!
Dann geschah wieder zwei Jahre nichts. Letzten Dienstag nun fuhren wir kurz nach 8 Uhr mit dem Zug von Stuttgart nach Mannheim zur mündlichen Verhandlung im Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH). Mannheim hat etwa halb so viel Einwohner wie Stuttgart und einen Durchgangsbahnhof mit 12 Gleisen. Eigentlich hätten denkende Menschen allein schon deshalb die Verhandlung sofort abblasen müssen.
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Rede von Prof. Dr. Tim Engartner: „Wege in das Bahnwunderland - oder: Ein ‚Acht-Punkte-Plan' für die Renaissance des Schienenverkehrs", 440. Montagsdemo am 5.11.2018
Wege in das Bahnwunderland – oder: Ein ‚Acht-Punkte-Plan' für die Renaissance des Schienenverkehrs
Rede von Prof. Dr. Tim Engartner, Sozialwissenschaftler und Autor, auf der 440. Montagsdemo am 5.11.2018
Der am 12. Oktober nahe der rheinland-pfälzischen Stadt Montabaur in Flammen aufgegangene ICE hat die Debatte um die unzulängliche Wartung von Zügen der Deutschen Bahn (DB) AG erneut entfacht. Zuletzt war die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Frankfurt a. M. in die Schlagzeilen geraten, als ein an Siegburg vorbeifahrender Zug einen Böschungsbrand ausgelöst hatte, bei dem ein knappes Dutzend Häuser – vermutlich durch einen Funkenflug – in Brand gesetzt worden waren. Und im April 2010 hatte ein ICE auf ebenjener Strecke eine Tür verloren, die in einen entgegenkommenden Zug einschlug. Dabei hatte schon der berüchtigte „Radsatzwellenbruch“ im Juli 2008 die Diskussionen um die nachlässige Wartungs-, Investitions- und Sicherheitspolitik der DB entfacht. So war es der niedrigen Geschwindigkeit des Zugs vor der Einfahrt in den Kölner Hauptbahnhof zu verdanken, dass es nicht zu einem Unglück wie 1998 in Eschede kam, als bei dem schwersten Bahnunglück in der Geschichte 101 Menschen ihr Leben verloren.
Symptome einer rigorosen Kapitalmarktorientierung
Die vier Vorfälle ereigneten sich nicht nur alle auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen der Domstadt am Rhein und der Bankenmetropole am Main, sondern zeugen zugleich von der Kapitalmarktorientierung des 1994 zur Aktiengesellschaft erklärten „Unternehmens Zukunft“ (Eigenwerbung). Lok- und Oberleitungsschäden, Weichen- und Signalstörungen sowie Verzögerungen im Betriebsablauf aufgrund „dichter Zugfolge“ lassen die Bahn als Transportalternative seit Jahren häufig unattraktiv erscheinen. Allein im vergangenen Jahr liefen 97.000 Züge nicht im Zielbahnhof ein. Und obwohl diese Zugausfälle nicht in die Pünktlichkeitsstatistik eingehen, fährt die DB jeden Tag rund 8.000 Stunden Verspätungen ein. Überfüllte Waggons, fehlende Reservierungen, defekte Klimaanlagen, verschlossene Toiletten, ausverkaufte Speisen im Bistro und instabile WLAN-Verbindungen verleiden selbst treuen Bahnreisenden die Zeit an Bord.
„Acht-Punkte-Plan“ für eine Renaissance auf der Schiene
All dies sind Symptome einer seit Beginn der Ära Hartmut Mehdorns im Jahre 1999 hartnäckig verfolgten Kapitalmarktorientierung. Es scheint in Vergessenheit geraten zu sein, dass Verkehrsplanung auch deshalb ein unverbrüchliches Prinzip öffentlicher Daseinsvorsorge ist, weil sie Wachstums-, Integrations- und Versorgungseffekte zeitigt, mithin in einer vernetzten Volkswirtschaft ein unabdingbares Instrument der Konjunktur- und Beschäftigungspolitik ist. Soll das von allen Umwelt- und Verkehrspolitikern geteilte Credo „mehr Verkehr auf die Schiene“ Wirklichkeit werden, um den „Verkehrsinfarkt“ in den Innenstädten mitsamt milliardenschwerer „Staukosten“ und irreparablen Umweltschäden zu beenden, muss das Schienenverkehrssystem schlicht besser, billiger und bürgernäher werden. Dazu müssten folgende acht Punkte endlich umgesetzt werden:
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Vorstellung eines S21-Brandschutzgutachtens von Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt am 29.10.2018
29.10.2018
Dipl. Ing. Hans Heydemann, Stuttgart und Dr. Christoph Engelhardt, München haben in einem vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 beauftragten Gutachten die Risiken und Auswirkungen eines Brandes bei Stuttgart 21 untersucht und das aktuelle Brandschutzkonzept der DB AG bewertet.
Eine stichwortartige Zusammenfassung des Gutachtens finden Sie auf der Webseite des Aktionsbündnisses →Neues Gutachten: Risiken und Auswirkungen eines Brandes bei Stuttgart 21.
Das gesamte Gutachten (169 Seiten, 6,7 MB) können Sie auf Wunsch auf der Webseite des Aktionsbündnisses als
S21-Brandschutzgutachten, 2. Auflage (Webauflösung) anschauen oder herunterladen.
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Rede von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH): „Drei Jahre Dieselgate und immer noch keine saubere Luft in Stuttgart", 438. Montagsdemo am 22.10.2018
Drei Jahre Dieselgate und immer noch keine saubere Luft in Stuttgart
Rede von Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), auf der 438. Montagsdemo am 22.10.2018
Liebe Stuttgarter Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Freunde einer sauberen Luft für Stuttgart,
ich freue mich sehr über die Einladung und die erneute Möglichkeit, Ihnen heute erläutern zu dürfen, warum ausgerechnet Ihre Heimatstadt Stuttgart mit die schmutzigste Luft aller Großstädte in Deutschland hat – und was getan werden muss, dass sich dies kurzfristig ändert.
Im 8. Jahr wird in Stuttgart der Luftqualitätswert für Stickstoffdioxid überschritten – zur Erinnerung, dieser beträgt 40 μg/m³ im Jahresmittel. Die Maximalwerte lagen am Samstag bei 135 μg/m³ Luft an der Hohenheimer Straße und 118 μg/m³ Luft am Neckartor. Im Jahresmittel sind wieder über 70 μg zu erwarten, das ist fast 75 % Überschreitung der für EU-Bürger geltenden Grenzwerte, und ist 2,5 mal so hoch wie der NO2-Grenzwert für Schweizer Bürger, der bei 30 μg liegt.
- Wie kann es sein, dass ausgerechnet das reiche Stuttgart, Sitz dreier Weltkonzerne – Daimler, Porsche und Bosch – eine derart schlechte Luft hat?
- Wie kann das sein – angesichts der höchsten Dichte neuester Euro 5- und Euro 6-Diesel aus überwiegend heimischer Fertigung?
Die Antwort: Gerade weil in Stuttgart ein so hoher Anteil an Dieselfahrzeugen der Marken Daimler, Smart, Setra, Evobus, Mercedes, Audi und Porsche unterwegs sind, ist die Luft hier so schlecht.
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Rede von Dr. Carola Eckstein „Wie Stuttgart 21 die Verkehrswende blockiert", 438. Montagsdemo am 22.10.2018
Wie Stuttgart 21 die Verkehrswende blockiert
Rede von Dr. Carola Eckstein, Parkschützerin und Mitglied der Ingenieure22, auf der 438. Montagsdemo am 22.10.2018
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
ich nehme das Fazit der nachfolgenden Rede vorweg: Wir brauchen eine Verkehrswende!
Autos machen Dreck und Ärger, die Alternativen sind -Stand heute- in Stuttgart massiv unterbelichtet. Und ebenso unterbelichtet ist die Verkehrspolitik, die aktuell eigentlich die große Aufgabe hätte, Infrastruktur und Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Mobilität zu schaffen. Stattdessen haben wir mit S21 einen Dinosaurier, der mitten auf der Kreuzung sitzt, also allen und allem im Weg ist.
Konkret: Wenn die Autos am Neckartor weniger werden sollen, dann brauchen die Menschen in den Autos gute und zuverlässige Alternativen.
Schon vor Jahren argumentierte Sozialbürgermeister Werner Wölfle, man könne die Ticketpreise der VVS nicht senken, weil die SSB in den Stoßzeiten gar nicht mehr Leute transportieren könne. Ja, ganz richtig: Die Busse und Bahnen sind in der Innenstadt deutlich jenseits der Kapazitätsgrenze unterwegs. Aber nein, Fahrpreiserhöhungen und Stadtbahnsperrungen für S21 sind die falsche Antwort.
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Rede von Hans Heydemann „S21-Brandschutz – Pokerspiel der Bahn und das Grundgesetz", 435. Montagsdemo am 01.10.2018
S21-Brandschutz – Pokerspiel der Bahn und das Grundgesetz
Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22 auf der 435. Montags-Demo am 01.10.2018
Liebe Mitstreiter
Der ungelöste Brandschutz von Stuttgart 21 lässt uns nicht los – das wird uns bis zum Ende hin begleiten, wenn und ob überhaupt der S21-Tiefbahnhof jemals eine Betriebserlaubnis erhalten wird, sei es nun 2025 oder doch noch später.
Inzwischen liegt die Erwiderung des Eisenbahn-Bundesamtes auf meine Klage gegen die 18. Planänderung „Verschieben der Fluchttreppen“ vor. Drei volle Monate hat das EBA dazu gebraucht! Offenbar tut man sich dort doch recht schwer mit meiner Klage. Deshalb haben die auch beantragt, meine Klage einfach abzuweisen mit der Begründung, ich sei nicht klagebefugt, denn ich sei in eigenen Rechten doch gar nicht betroffen. Hätte ich ein eigenes Grundstück im Baubereich, wäre das vielleicht anders.
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Rede von Dr. Carola Eckstein "Verkehrswende - autofrei nicht nur als Sonntagsevent" am 23.9.2018 anlässlich des autofreien Tags auf der B14
Rede von Dr. Carola Eckstein zum autofreien Tag am 23.9.2018 auf der B14 in Stuttgart
Verkehrswende – autofrei nicht nur als Sonntagsevent
Ich beginne mit einem Beitrag für Nostalgiker: Vor rund 200 Jahren haben Dampfloks den Radius unserer Mobilität enorm vergrößert. Im Handling, wie wir heute sagen würden, ließ die gute alte Dampflok allerdings zu wünschen übrig. U.a. konnten Dampfzüge nicht rückwärts fahren, weswegen es mit einigem Aufwand verbunden war, einen Kopfbahnhof anzufahren und ihn wieder zu verlassen.
Vor etlichen Jahrzehnten haben geschickte Ingenieure das Problem elegant und effizient gelöst: Moderne Züge haben Steuerwagen und können problemlos vor- und zurückfahren; der Richtungswechsel dauert ungefähr so lange, wie der Lokführer braucht, um seine Jacke an den Haken im anderen Führerstand zu hängen. Nur im Kopf unserer Politiker besteht das Dampflokproblem offenbar fort: Nur so ist zu erklären, dass uns immer wieder die große Effizienzsteigerung durch den Durchgangsbahnhof Stuttgart 21 angepriesen wird.
S21 ist sicher ein Extrembeispiel, aber es ist symptomatisch für eine Verkehrspolitik und eine Industrie, die viel Geld, Aufwand und Energie darauf verwenden, Probleme zu lösen, die wir gar nicht haben, bzw. sehr einfach vermeiden könnten. Vor wirklich zeitgemäßen und relevanten Problemlösungen scheuen die Akteure hingegen zurück.
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Rede von Hans Heydemann „Der S21-Brandschutz und die neuere Planung", 430. Montagsdemo am 27.08.2018
„Der S21-Brandschutz und die neuere Planung"
Rede von Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Ingenieure22 auf der 430. Montags-Demo am 27.8.2018
Einmal mehr geht es um Stuttgart 21 mit dem nicht genehmigungsfähigen Brandschutz, den das Eisenbahn-Bundesamt mit der 18. Planänderung abermals nur durchgewunken hat. Bei einem schweren Brand im Tiefbahnhof oder in einem der 60 km langen Zulauftunneln wird es hunderte Tote und Verletzte geben – Stuttgart 21 wird sich dann einreihen in die Liste der großen Bahn-Katastrophen, die so im bestehenden Kopfbahnhof nie stattfinden könnten. Beim Brandschutz wird die nicht heilbare Fehlplanung des Vorhabens immer deutlicher.
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10 Fakten zu Stuttgart 21...
... heißt ein 3-minütiges Video mit animiertem Text, das die Stuttgarter Zeitung/Nachrichten gelegentlich in Online-Beiträge zum Thema Stuttgart 21 einfügen, z.B. →im StZ-Beitrag vom 14.5.2018.

Bildschirmkopie aus der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung
Um es gleich vorwegzunehmen, es gibt noch weitere, sogar sehr gravierende Fakten, die in diesem Video nicht erwähnt werden und über die Politik und die Projektpartner nicht so gerne reden um das Projekt nicht zu gefährden. Eine Liste solcher gravierenden Fakten finden Sie nach den 10 Fakten zu Stuttgart 21 von StN und STZ weiter hinten in diesem Beitrag.
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