Rede von Hans Heydemann: „Skandalvorhaben Metro San Sebastian – Stuttgart 21 ist überall", 553. Mo-Demo am 01.03.2021
Skandalvorhaben Metro San Sebastian – Stuttgart 21 ist überall
Dipl.-Ing. Hans Heydemann auf der (virtuellen) 553. Montagsdemo am 01.03.2021
Redemanuskript
Liebe Mitstreiter
Stuttgart 21 steht beispielhaft für die Arroganz der Macht bei der Durchsetzung unsinniger Vorhaben und die Täuschung der Öffentlichkeit über Sinn, Nutzen und Kosten durch die Politik – die „Feste-Fehmarn-Belt-Querung“ unter der Ostsee nach Dänemark etwa oder die 2. Stammstrecke der S-Bahn München wie auch der Ersatz des Altonaer Kopfbahnhofs in Hamburg durch einen Durchgangsbahnhof. Gleiches in Italien mit dem Hauptbahnhof von Florenz, der ebenfalls einem unterirdischen Tiefbahnhof weichen soll, und viele mehr.
Heute will ich von einem Skandal-Vorhaben in Spanien berichten, das in vielerlei Hinsicht dem Vorhaben „Stuttgart 21“ ähnelt: die „Metro“ von San Sebastian samt Untertunnelung der ganzen Stadt. San Sebastian im Baskenland am Meer gelegen ist beliebter Seebadeort mit wunderschönen Stränden

und hat eine schöne, gut erhaltene Innenstadt aus dem 19. Jahrhundert, die nun vielerorts durch den Bau der „Metro“ zerstört wird.
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Virtuelle Baustellenführung zum Wolframpass am 18.01.2021
Wolframpass? Falls Sie nicht wissen wo er sich befindet, klicken Sie bitte hier.
Der Name Wolframpass ist eine Wortschöpfung der Ingenieure22, weil er einer Passstraße durchaus ähnlich ist. Er wird im Augenblick im Bereich der Wolframstraße zwischen Stadtbahnbrücke beim Budapester Platz und der bestehenden Unterführung des Gleisvorfelds errichtet. Der Grund dafür ist der im Rahmen von Stuttgart 21 vorgesehene Neubau einer in einem Tunnel geführten S-Bahn-Strecke zur neuen Station Mittnachtstraße. In diesem Tunnel sollen nach der Fertigstellung alle S-Bahn-Linien verkehren und müssen dann nicht mehr wie heute über das Gleisvorfeld fahren, das eines Tages der Bebauung und ‚Parkerweiterung' zur Verfügung stehen soll. Bereits in der Planfeststellung im Jahre 2006 hat man festgelegt, dass der Tunnel aus hydrogeologischen Gründen nicht ganz unter der Wolframstraße liegen kann, sondern einem Damm gleich um etwa 2,50 Meter auf dem derzeitigen Niveau der Wolframstraße aufragen muss. Die Tragweite dieses Beschlusses hat damals offensichtlich niemand begriffen oder er wurde bewusst nicht thematisiert um der damals herrschenden Stuttgart 21 Euphorie keinen Dämpfer zu versetzen.
Der Abstand zwischen der Unterführung des Gleisvorfelds und dem Damm ist nur wenig mehr als 10 Meter. Auf 10 Meter können zumindest LKW keine 2,50 Meter überwinden, die Straße würde mit einer Steigung von ca. 20% viel zu steil. Die Wolframstraße kann also nicht geradlinig über den Damm sondern nur über - insbesondere auf der Nordschleife - sehr enge und trotzdem immer noch steile Passschleifen jeweils als Einbahnstraßen über den Tunnel geführt werden.
Die Führung wurde während der digitalen 547. Montagsdemo am 18.01.2021 als Diashow durchgeführt.
Sie kann auf dem YouTube-Kanal von Oben Bleiben TV⇒ angeschaut werden.
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In den derzeitigen Corona-Zeiten sind Präsenz-Baustellenführungen nicht möglich. Daher machen die Ingenieure22 heute eine virtuelle Baustellenführung aus dem Home-Office.
Wir bringen Sie und Euch an einen Ort, an dem wir bisher keine Baustellenführungen machten: An die Baustelle eines S-Bahn-Tunnels in der Wolframstraße.
Der Tunnel hängt unmittelbar mit Stuttgart 21 zusammen und wird in Zukunft die Stammstrecke von Stuttgart Hbf (tief) mit der neuen Station Mittnachtstraße in Stuttgart Nord verbinden, die nach der Inbetriebnahme zukünftig als Stammstreckenendstation dienen wird.
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Pressemitteilung: Erste und zugleich letzte Güterzüge auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm
2.12.2020
Gemeinsame Pressemitteilung der „Schutzgemeinschaft Filder“, der „Ingenieure22“ und des „Aktionsbündnisses gegen S21“ zum SWR-Bericht „Güterzüge auf der Neubaustrecke“ vom 19.11.2020.
Erste und zugleich letzte Güterzüge auf der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm!
Erste, mit Schienen für die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm beladene Güterzüge quälen sich von Ulm her, wo die Trasse weniger steil ist, die Neubaustrecke hoch. Das sind Züge für Bau- und Wartungsarbeiten und zum Verlegen der Gleise. Keinesfalls ist das, anders als die Güterverkehrschefin, Frau Dr. Nikutta, im SWR-Interview vom 19.11.2020 zunächst glauben machen wollte, der Auftakt für eine dauerhafte Nutzung der Neubaustrecke für Güterzüge! Die unsinnige Streckenführung, 155 Meter höher als über die Geislinger Steige, ist vor allem auf dem steilen nördlichen Teil weder für Güterzüge geeignet, noch für solche konzipiert. Im besagten SWR-Interview wird das von der Güterverkehrschefin der Bahn - durch die Reporterin in die Enge getrieben – auch eingeräumt. Die Gegner von „Stuttgart 21“ haben das von Anfang an erkannt und auch kommuniziert: Die von der DB AG betriebenen Güterzüge können, wie Frau Dr. Nikutta nun bestätigte, die Strecke gar nicht benutzen, weil dem Güterzugpark der DB AG alle dafür notwendigen technischen Voraussetzungen fehlen.
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Pressemitteilung: ZDFinfo „Murks in Germany - Warum Großprojekte scheitern.“
Pressemitteilung der Ingenieure22 vom 24.10.2020
ZDFinfo „Murks in Germany. Warum Großprojekte scheitern.“ rückt Mängel, Kosten- und Verzögerungtreiber von Stuttgart 21 in ein falsches Licht.
Am Freitagabend wurden auf ZDFinfo zwei Dokumentationen (1) gezeigt, die die Schwierigkeiten von Großprojekten in Deutschland zum Thema hatten. Ganz grundsätzlich begrüßen Ingenieure22 die Vorhaben, Licht in das offensichtliche Dunkel von fehlgeplanten Großprojekten mit explodierenden Terminverzögerungen und Kosten zu bringen. Spätestens seit Elbphilharmonie, BER-Flughafen und Stuttgart 21 ist in der Bevölkerung massive Kritik laut geworden, die sich teilweise bis tief in die Planungsebene der Projekte einmischt.
Bezogen auf Stuttgart 21 müssen wir jedoch feststellen, dass den Autoren nur ein sehr schemenhaftes Bild der Fehlleistungen in diesem Projekt gelungen ist. Die in den Filmen befragten Spezialisten kennen sich offensichtlich wenig in dem Projekt Stuttgart 21 aus, so dass allenfalls Gemeinplätze bezüglich der Probleme zu erwarten waren. Schlimmer noch, dadurch, dass einige der Protagonisten des Projekts zu Wort kommen, die keinerlei Interesse daran haben, dass die Probleme bei Stuttgart 21 offen kommuniziert werden, wird von den Fehlern bei Stuttgart 21 ein völlig verzerrtes Bild gezeichnet.
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Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel: „Stuttgart 21 - nur noch eine Farce“, 532. Mo-Demo am 05.10.2020
„Stuttgart 21 - nur noch eine Farce“
Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel auf der 532. Montagsdemo am 5.10.2020
Redemanuskript
Was so im letzten Jahr bei Stuttgart 21 und drum rum passiert ist, das hat mich wieder und wieder fassungslos gemacht. Eigentlich sind wir ja abgehärtet, aber immer, wenn man denkt es geht nicht schlimmer, dann wird man mit S21 eines Besseren belehrt.
Im Titel meiner Rede habe ich S21 als Farce bezeichnet. Mit selten gebrauchten Fremdwörtern sollte man vorsichtig umgehen und so habe ich erst noch mal die Bedeutung geklärt. Da gibt es ganz viele Entsprechungen. Ein Theaterstück oder eine Füllmasse habe ich nicht gemeint, sondern solche Erklärungen wie Täuschung, Betrug, Irreführung und Machenschaft, denn genau das ist S21. Immer wieder gibt es falsche Versprechungen – ihr erinnert euch doch sicher an den tollen Spruch vom „Neuen Herz Europas“. Auf die schwer zu überbietende Bescheidenheit dieser Losung möchte ich nicht eingehen, aber es erinnert mich immer an „Des Kaisers neue Kleider“, ein Märchen von Hans Christian Andersen. Zwei Betrüger liefern angeblich die wundervollste Kleidung – aber dumme und unfähige Leute können sie nicht sehen. Das Gefolge des Kaisers sieht keine Kleider, aber sie wollen es nicht zugeben und überbieten sich im Lob. So geht es auch vielen Politikern in Stadt und Land mit den Lügen der Bahnoberen. Sie wollen nicht wahr haben, dass der Halbtiefschrägbahnhof immer teurer wird, immer länger gebaut wird und auch nicht funktionieren wird.
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Rede von Hans Heydemann: „Der S21-Brandschutz und die Arroganz der Macht", 530. Mo-Demo am 21.09.2020
Der S21-Brandschutz und die Arroganz der Macht
Dipl.-Ing. Hans Heydemann für die 530. Mo-Demo am 21.09.2020
Redemanuskript
Liebe Mitstreiter
Jetzt wird der Brandschutz für Stuttgart 21 vor Gericht verhandelt – der Verwaltungsgerichtshof Mannheim hat die mündliche Verhandlung meiner Klage gegen das Eisenbahn-Bundesamt wegen der 18. Planänderung des Planfeststellungsabschnitts PFA 1.1 auf Mittwoch nächste Woche, den 30.9. angesetzt – ausgerechnet auf den 10. Jahrestag des „Schwarzen Donnerstag“. Die Klage wurde im April 2018 eingereicht – vor 2 ½ Jahren!
Immerhin wird der unzureichende S21-Brandschutz jetzt doch vor Gericht verhandelt – was EBA und Bahn unbedingt verhindern wollten und deshalb beantragt hatten, die Klage gar nicht erst zuzulassen. RA Dr. Schütz von der DB PSU schrieb dazu ans Gericht: „Der Kläger ist nicht i. S. des §42 Abs.2 VwGO klagebefugt. Er ist quivis ex populo, der sich zum Wahrer eines Gemeinwohlbelanges aufschwingt.“
Noch krauser geht´s wohl nicht! Ich soll nicht klagebefugt sein, weil es um die Öffentliche Sicherheit geht, von der ich sehr wohl betroffen bin - meine Klage stützt sich auf GG Art. 2 „Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“. Wer hätte hier überhaupt klagen dürfen? Eine Verbandsklage gibt es nicht; Umweltverbände können nur wegen Verstöße gegen Naturschutzbelange klagen. So hebelt man in unserem Rechtsstaat das Grundgesetz und die vielbeschworene Bürgerbeteiligung gleich wieder aus - Politik nach Gutsherrenart! Arroganz der Macht.
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Pressemitteilung: Kommentar der Ingenieure22 zum Interview von Christian Milankovic (Stuttgarter Nachrichten) mit Rüdiger Weiß (DB Netz Südwest) in den StN vom 9.9.2020: „Wir brauchen keine Zusatzstation"
Pressemitteilung der Ingenieure22 vom 16.09.2020
Unser Kommentar zum Interview von Christian Milankovic (Stuttgarter Nachrichten) mit Rüdiger Weiß (DB Netz Südwest) in den StN vom 9.9.2020: „Wir brauchen keine Zusatzstation"
Die DB sorgt mit Stuttgart 21 schon immer für Irritationen, so auch Rüdiger Weiß, Fahrplanchef der DB Netz Südwest. Das kürzlich in den Stuttgarter Nachrichten publizierte Interview mit ihm lässt bei der Gruppe Ingenieure22, die sich seit Jahren kritisch mit dem Vorhaben S21 befasst, Zweifel aufkommen, ob er versteht, worauf sich die Forderung nach einer Zusatzstation, also einem zusätzlichen oder einem verbleibenden Rest des Kopfbahnhofs wirklich gründet. Vorneweg: Die Notwendigkeit einer Zusatzstation kann sicherlich nicht aus der zeitlichen „Froschperspektive“ eines Fahrplans für 2026, sondern allenfalls aus der langfristigen Perspektive auf den Bahnbetrieb der nächsten fünf bis acht Jahrzehnte beurteilt werden.
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Wie kann so viel ingenieurstechnisches Versagen durch sämtliche Ingenieurshände gelangen, ohne dass dieser Irrsinn auffällt?
Im Mai erreichten uns von einem Leser unserer Seiten über kontakt (at) ingenieure22.de Fragen zur Situation um den entstehenden Tiefbahnhof, die wir wegen ihrer Allgemeingültigkeit hier auf unserer Plattform unter Fragen und Antworten allen Lesern zur Verfügung stellen wollen. Wir haben den Leser vorher gefragt, ob wir seine Fragen veröffentlichen dürfen. Wir haben sein Einverständnis, er ist die „Ich-Form“ in der Mail. Die Antwort-Mail ist leicht gekürzt und geringfügig überarbeitet. Wir geben (kursiv) unsere Antworten. (Geantwortet hatte seinerzeit Wolfgang K. für Ingenieure22, daher ist er in den kursiven Einschüben der Antworter in „ich-Form“):
An: kontakt (at) ingenieure22.de
Betreff: Fragen zum EBA
Datum: Tue, 12 May 2020 00:36:40 +0200
Hallo zusammen,
ich […] komme gebürtig aus dem Kreis Ravensburg. Seit über fünf Jahren wohne ich jetzt in Stuttgart und habe mich in dieser Zeit extrem politisiert und u.a. vor drei, vier Jahren (lieber spät als nie) angefangen mich mit dem Tiefbahnhof auseinanderzusetzen. Je mehr ich darüber gelesen habe, desto mehr war ich schockiert was da abgeht. Bei der Abstimmung war ich damals 19 Jahre alt und habe für den Bahnhof gestimmt, weil das Projekt in Oberschwaben mehrheitlich mit dem Argument "dann simmer ja schneller in Schtuaget" abgesegnet wurde.
So ging die Diskussion auch in meiner Familie vonstatten.
Nach meinem Erkenntnisgewinn habe ich versucht sowohl meinen Vater als auch meinen Bruder, die beide sowohl bauingenieurstechnische Tätigkeiten als auch reichlich Feuerwehrerfahrung nachzuweisen haben, zu überzeugen, sich von diesem Projekt zu distanzieren.
Bei meinem Bruder bin ich da von Anfang an auf taube Ohren gestoßen, sodass ich da die Überzeugungsarbeit bei Zeiten eingestellt habe. Meinen Vater nerve ich aber seitdem regelmäßig mit dem Thema und bin vergangenes Wochenende einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Inzwischen sind wir an einem Punkt in der Diskussion angelangt, an dem er zugibt, dass wenn meine Behauptungen alle stimmen sollten, es absoluter Wahnsinn wäre.
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Rede von Karlheinz Rößler, Verkehrsberater: „Mit Vollgas in die Klimakatastrophe durch zusätzliche Tunnels für S21", 523. Montagsdemo am 3.8.2020
Mit Vollgas in die Klimakatastrophe – durch zusätzliche Tunnels für S21
Manuskript der Rede von Karlheinz Rößler, Verkehrsberater, auf der 523. Montagsdemo am 3.8.2020 auf dem Marktplatz in Stuttgart
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Karlheinz Rößler
Liebe Freundinnen und Freunde der oberirdischen Eisenbahn in Stuttgart,
wir rasen immer schneller der drohenden Klimakatastrophe entgegen, die durch die menschengemachte Erdüberhitzung als Folge des zu hohen Treibhausgas-Ausstoßes verursacht wird. Die Alarmzeichen sind nicht mehr zu übersehen: Im arktischen Werchojansk in Sibirien herrschen seit Wochen Temperaturen von mehr als plus 30°C – der Spitzenwert lag im Juni 2020 bei 38°C. Bisher war dieses kleine Städtchen mit kaum mehr als 1.000 Einwohnern hingegen der Kältepol der Erde gewesen: Der Kälterekord betrug minus 67,8°C; die mittlere Jahrestemperatur lag hier früher bei minus 15,7°C. Doch durch den drastischen Temperaturanstieg taut inzwischen der Permafrostboden nicht nur in Werchojansk, sondern in der gesamten Arktis auf und setzt gigantische Mengen an CO2 und an Methan frei – letzteres ist 25-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid.
Die Eisfläche am Nordpol war noch nie so klein wie diesen Sommer. Und 2020 wird wohl als das weltweit wärmste Jahr aller Zeiten – seit es überhaupt Temperaturaufzeichnungen gibt – in die Geschichte eingehen. Statt der bei der Klimakonferenz 2015 in Paris vereinbarten Obergrenze von 1,5°C für den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur bis 2100 rechnen Klimaforscher inzwischen mit einer um 4°C erhöhten Temperatur gegenüber der vorindustriellen Zeit. Das bedeutet langfristig, dass der Meeresspiegel um 40 Meter ansteigen wird: Die Bundeshauptstadt Berlin wird somit 10 Meter tief unter Wasser liegen, ganz Norddeutschland – ungefähr ein Drittel des deutschen Territoriums – wird dann vom Meer verschlungen sein.
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Rede von Prof. Dr. Wolfgang Hesse, Ludwig-Maximilian-Universität München: „Deutschland-Takt – im Tunnel versackt", 522. Montagsdemo am 27.7.2020
Deutschland-Takt – im Tunnel versackt - Gäubahn-Murks vor neuer Wende - Wahn in Stuttgart nimmt kein Ende
Manuskript der Rede von Prof. Dr. Wolfgang Hesse, Ludwig-Maximillian-Universität München auf der 522. Montagsdemonstration am 27.7.2020 auf dem Marktplatz in Stuttgart
→Rede als PDF zum Herunterladen - mit freundlicher Genehmigung von Prof. Hesse
Liebe Stuttgarter Freund*innen, liebe Oben-Bleiber, liebe Unverzagte und Unentwegte im Kampf gegen Ignoranz und Profitgier,
bald, in einem Vierteljahr, jährt es sich zum zweiten Male: Da verkündete unser (Immer-noch-) Verkehrsminister Scheuer den Deutschland-Takt: „Der Schienenverkehr soll pünktlicher, schneller, die Anschlüsse sollen direkter und verlässlicher werden.“ (Originalzitat vom Oktober 2018). Nach 21 Monaten und drei Gutachter-Entwürfen mit vielen bunten Zielfahrplänen wissen wir mehr und alles sieht so aus, dass von unseren schönen Hoffnungen auf eine Wende der deutschen Verkehrs- und Bahnpolitik nicht viel übrig bleiben wird. Schlimmer noch: Der Deutschland-Takt droht zu einem Füllhorn für neue Groß- und Megaprojekte zu werden.
Rekapitulieren wir noch einmal: Was unsere Nachbarn, die fleißigen und Bahn-affinen Schweizer vor 30 Jahren geschafft haben, nämlich ihren Bahnverkehr mit dem so genannten „integralen Taktfahrplan“ so zu organisieren und auszubauen, dass man praktisch aus jedem Winkel des Landes per Bahn, Bus und Schiff direkt oder mit guten Anschlüssen überall hinkommen kann, das sollte nun auch bei uns in den nächsten 10-20 Jahren Wirklichkeit werden, so dass wir uns dann wenigstens um 2040 herum – mit 40-50 Jahren Verspätung – Schweizer Verhältnissen erfreuen könnten. So war’s versprochen.
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