Grundwasser-Management

S21-Grundwassermanagement Rostwasser

Inhalt

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24.08.2015: Erwiderung auf die Antwort des AfU
11.08.2015: Brief an AfU 
12.02.2015: Brief an das EBA
17.10.2014: Pressemitteilung der Ingenieure22 und des BUND
31.08.2014: 2. Offener Brief an das AfU
31.07.2014: Strafanzeige wegen Rostwasser
09.07.2014: 1. Offener Brief an das AfU
Mai 2014: Rostwasser aus dem GWM sickert in das Heilquellenschutzgebiet
26.06.2011: Presseerklärung zu den nicht-korrosionsfesten Stahlrohren beim GWM


Erwiderung an Amt für Umweltschutz Dr. Zirkwitz Stuttgart, 24. August 2015

Betr.: Grundwassermanagement S-21 / Verstoß gegen PFB 1.1 Ziff. 7.1.10
Verwendung nicht geeigneter Rohre zur Grundwasser-Ableitung
Rostwasser-Austritt aus Zuleitung zum Sickerbrunnen 206 am 7.August 2015, Ihr Schreiben v. 20.8.2015

Anlagen:


Brief an Amt für Umweltschutz Stuttgart, 11.8.2015

Betr.: Grundwassermanagement S-21 / Verstoß gegen PFB 1.1 Ziff. 7.1.10
Verwendung nicht geeigneter Rohre zur Grundwasser-Ableitung
Rostwasser-Austritt aus Zuleitung zum Sickerbrunnen 202 am 7.August 2015


Brief an EBA-Präsident Hörster 12.2.2015

Betr.: „Grundwassermanagement S-21 / Verstoß gegen PFB 1.1 Ziff. 7.1.10 u. Heilquellen-SV,
Verwendung nicht geeigneter Rohre zur Grundwasser-Ableitung, Überwachung Infiltrationswasser /
Erinnerung an unsere Schreiben v. 17.10.+28.11.2014“

Anlagen zum Schreiben:

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Weiterhin Rostwasser in S21-Blauen Rohren, Überwachung untauglich, Rohre müssen getauscht werden

Pressemitteilung der Ingenieure22 und des BUND, Regionalverband Stuttgart vom 17.10.2014


„Die aktuellen Probenahmen und durchgeführten Messungen der infiltrierten Wasserqualität sind wertlos und sogar eine Täuschung der Öffentlichkeit“

Offener Brief an den Leiter des Amtes für Umweltschutz Stuttgart vom 31.8.14


Strafanzeige wegen Rostwasser aus Blauen Rohren

31.7.2014 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anlagen zur Strafanzeige:

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Offener Brief an Leiter des Amtes für Umweltschutz Stuttgart vom 9.7.2014

Es bilden sich keine schützenden Deckschichten in den Blauen Rohren!

Die verlegten 17 km "Blauen Rohre" für das GWM bestehen aus gewöhnlichem Eisen (dokumentierte Qualität: P235, entspricht St 37) ohne entsprechende Legierungszusätze von Nickel, Chrom und Molybdän, die Eisen korrosionsbeständig machen, bekannt als NIRO- bzw. V4A-Stähle. Unlegiertes und auch niedrig legiertes Eisen unterliegt bei Anwesenheit von Wasser und Sauerstoff immer einem Korrosionsvorgang durch Umwandlung in Eisen(II,III)Hydroxid, allgemein bekannt als Rost. Es bildet sich keine schützende (passivierende) Deckschicht aus, wie dies bei Edelstählen und anderen Metallen der Fall ist, gleichgültig ob eine hohe, eine geringe oder gar keine Strömung herrscht. Der unwiderlegbare Beweis hierfür sind die Rostwasserproben aus den Blauen Rohren! Solange Eisen, Wasser und Sauerstoff zusammen sind, geht die Bildung von Eisenhydroxid (Rost) bis zur völligen Zerstörung unaufhaltsam weiter; der Vorgang endet erst, wenn einer der drei Stoffe nicht mehr vorhanden ist.

Im Übrigen sind die Strömungsgeschwindigkeiten insbesondere in den Zuleitungen zu den Infiltrationsbrunnen nur sehr gering (wenige cm je Sekunde), weil die Rohre erheblich zu groß sind. Außerdem treten je nach Pegelstand immer wieder auch längere Stillstandszeiten auf. Starke Anreicherungen von Rost im Infiltrationswasser sind also gar nicht zu vermeiden. Weil ein ständiges Sauberspülen der Leitungen im Infiltrationsbetrieb weder vorgesehen noch überhaupt durchführbar ist (viel zu zeit- und zu kostenaufwendig, Entsorgung des rostverschmutzten Spülwassers notwendig u.a.m.), wird das Rostwasser aus den Blauen Rohren unvermeidlich in die Infiltrationsbrunnen und damit in den Untergrund des Heilquellenschutzgebietes eingeleitet. Das aber ist nach der Heilquellen-Schutz-Verordnung nicht zulässig!

Dipl. Ing. Hans Heydemann

Daraus entwickelte sich eine Diskussion im → im Parkschützerforum

Stellungnahme von Dipl.- Phys. Wolfgang Kuebart, Ingenieure22:

Die Ingenieure22 sind mit den Ämtern in Verhandlung. In der Veröffentlichung unserer Resultate in der Stuttgarter Zeitung am 24.5.2013 wurden alle Orte und alle Eisenwerte offen gelegt, von denen wir bis dahin Kenntnis hatten. Insgesamt ist das Verhalten der Landeshauptstadt Stuttgart, des Amt für Umwelt und des Eisenbahnbundesamtes bemerkenswert. Briefe an Bürger auf Anfragen, die durch unsere Aktionen initiiert wurden, sind ausführlicher beantwortet worden als unsere eigenen, die den Mangel erst einmal offenbarten. Doch bisher haben wir von den offiziellen Stellen nicht eine einzige Zahl, geschweige denn einen Ort genannt bekommen, wo welche Eisenkonzentrationen gemessen wurden.

Mehr noch gibt uns der Verlauf des Verfahrens zu denken:

21.04.2014: Probenahme an der Station 013/Brunnen 34. Die Leitung stand deutlich unter Druck, der Rost im Wasser war offensichtlich: YouTube-Video.
Eisengehalt 17 Milligramm pro Liter Wasser.

25.04.2014: Die Ingenieure22 schicken einen Brief an EBA, RP-Stuttgart, Amt für Umwelt, Umweltministerium BaWue, Stadtverwaltung Stgt und BUND.

04.05.2014: erneute Probenahme an Station 013/Brunnen 34, neu dieses Mal Station 055/Brunnen1, Leitungen unter Druck, deutlich Rost.
Eisengehalt beide Male 12 Milligramm pro Liter Wasser.

08.05.2014: Anzeige der Eisenverunreinigung und Gewässergefährdung bei der Polizei Feuerbach, Kärntener Str. und im Internet-Portal des Umweltministeriums BaWue

14.05.2014: Probenahme an der Abschlagleitung am Neckar-seitigen Tunnelportal des alten Rosensteintunnels, die Leitung ist befüllt, steht aber nicht mehr unter Druck, kein Durchfluss. Ein letztes Zeugnis des Durchflusses in den Neckar gibt es vom 28.4.2014.
Eisengehalt 139 bis 39 Milligramm pro Liter, extrem viel Rost.

14.05.2015: Antwort der Stadt Stuttgart, Baubürgermeister Hahn an Ingenieure22, die Sichtprüfung auf Grund von Fotos durch Vorhabensträgerin an allen derzeit aktiven Leitungen habe keinen Anfangsverdacht der Verunreinigung ergeben. Es liegen offensichtlich keine Analysewerte vor, obwohl die Leitungen, wie wir aus zuverlässiger Quelle wissen, seit mindestens Anfang März dieses Jahres (teilweise?) in Betrieb sind.

22.05.2014: Aus Schreiben auf andere Anfragen wissen wir, dass an diesem Tag, fast vier Wochen nach unseren Schreiben, endlich Analysen von Stichproben von Infiltrationswasser aus den Brunnen 5, 10 und 34 auf Eisen und abfiltrierbare Stoffe untersucht wurden. Laut Antwortschreiben der offiziellen Stellen waren die Befunde der Analysen unbedenklich.

23.05.2014: Nur einen Tag später beginnen beispiellose Spülaktionen z.B. im Kernerviertel. Eine dieser Spülaktionen ist am 26.5.2014 gefilmt worden, der Link steht schon in diesem Blog (http://youtu.be/tawOju-RoxU ). Die Rohre werden mit erheblich höheren Durchflussraten gespült, als es den normalen Durchflusswerten im Betrieb entspricht. Dies führt natürlich bei gleichbleibender Auflöserate des Eisens zu geringeren Eisengehalten im Infiltrationswasser in den Rohren, aber nur so lange, wie die intensive Spülung andauert.

24.05.2014: in der Stuttgarter Zeitung erscheint ein zweiter Artikel zum Rost in den blauen Rohren: „Streit wegen des Rostwassers schwelt weiter“. Die Sprecherin des Kommunikationsbüros wird zitiert: "„Ein Zusammenhang der [Spül-]Aktionen mit den Behauptungen der Ingenieure22 besteht nicht“. Ihren Angaben zufolge handelte es sich „um eine Spülung der Infiltrationsleitungen, die standardmäßig nach Abschluss der Montage beziehungsweise grundsätzlich vor der Inbetriebnahme an den einzelnen Rohrleitungssträngen erfolgt. Hintergrund ist die Reinigung von Montagerückständen.“ - wohlgemerkt an Leitungen, die seit mindestens Anfang März bereits in Betrieb sein sollen.

Es bleibt also spannend. Zu beantworten werden nicht nur folgende Fragen sein: Wo wurden die Sichtproben entnommen, wie wurden sie vor dem Fotografieren behandelt, wann wurden sie fotografiert. Aus welchen Brunnen wurden die Sichtproben entnommen. Warum wurden Analysen erst fast vier Wochen nach dem ersten Anzeigen von Verunreinigungen gemacht, was ist in der Zwischenzeit mit dem Wasser in den Rohren passiert. Wo sind überhaupt die Mess- und Analysewerte vom seit Anfang März ablaufenden Probebetrieb der Rohre. Es wäre ein leichtes gewesen, die Vorwürfe zu entkräften, wenn dazu, wie es nach der Planfeststellung hätte dokumentiert sein müssen, Analysewerte vorgelegen hätten.

So hat man sich nach der ersten Anzeige mit einer qualifizierten Analyse unheimlich viel Zeit gelassen und zuletzt mit den Spülaktionen Beweismittel vernichtet.

Unsere Anfrage beim Amt für Umwelt der Landeshauptstadt Stuttgart am 2.5.2014 nach den Einleitungsgrenzwerten des AfU, die 1999 im Arbeitskreises für Wasser festgelegt wurden und in die Planfeststellung Eingang gefunden haben, ist bis heute unbeantwortet geblieben. Offiziell werden keinerlei quantitative Angaben gemacht.

Eine letzte Anmerkung: In anderen Bundesländern wird bei Einleitung von verunreinigtem Wasser in offene Gewässer bei einem Eisen-/Rostgehalt von 2 bis 7 Milligramm pro Liter die Staatsanwaltschaft aktiv. In Baden-Württemberg wäre der Wirtschaftskontrolldienst zuständig, den es aber nicht mehr gibt. Als ich meine Anzeige bei der Polizei aufgab, hatte ich nicht den Eindruck, dass dort ein funktionierender Meldeablauf zur Verfügung steht, denn

  • Warum dauerte es wochenlang, bis überhaupt die erste Analyse vorlag?
  • Warum sind diese Analyseergebnisse allesamt geheim?

Die gesamte Chronologie und Links finden Sie in folgendem → PDF 


Rostwasser aus dem S21-GWM sickert in das Heilquellenschutzgebiet!

Die Probleme mit dem Grundwassermanagement sind inzwischen eklatant offenbar.

Die Ingenieure22 konnten an Probennahmen von Wasser aus dem Rohrsystem des Grundwassermanagement nachweisen, dass alle Grenzwerte für Eisen im Wasser um Größenordnungen überschritten werden. Trotz Intervention der Ingenieure22 vor fast drei Jahren, wurde ungeeignetes Rohrmaterial verwendet. Das Resultat ist, dass nun Rostwasser in den Untergrund und den Neckar gepumpt wird.

Der eigentliche Skandal ist, dass sich die Deutsche Bahn, das Eisenbahnbundesamt und die örtlichen Behörden auf die Unbedenklichkeitsbescheinigung der Wasserbaufirma berufen.

Derzeit versuchen Angestellte der Firma Hölscher hektisch, die Rostproblematik in Stuttgart in den Griff zu bekommen. Rohre werden heftig gespült, Rostwasser wird in die öffentliche Kanalisation entsorgt. Doch der Gehalt an Eisen im Infiltrationswasser wird bleiben. Ein 1000m langes Rohr wird bei den üblichen Infiltrationsraten von 1 l/s einen Eisengehalt aufnehmen, der deutlich über den vom Amt für Umwelt spezifizierten Grenzwerten liegt.


Presseerklärung der Parkschützer/Ingenieure22 zu den beim GWM eingesetzten nicht-korrosionsfesten Stahlrohren

26.6.2011, Technischer Inhalt erstellt von Hans Heydemann, Ingenieure22

Sauerstoffhaltiges Wasser greift ungeschützte Eisenwerkstoffe an und zerstört diese in kurzer Zeit durch Eisen-Sauerstoff-Korrosion, allgemein bekannt als „Rostbildung“. Das darüber fließende Wasser nimmt die entstandenen Korrosionsprodukte auf; sichtbares Zeichen ist die bekannte rostbraune Verfärbung des Wassers. Rohre aus gewöhnlichen Stahl St 37 sind daher für die Ableitung des sauerstoffgesättigten Grundwassers nicht geeignet.
Gemäß Planfeststellungsbeschluss PFA1.1 S.60 müssen die verwendeten Rohre Baustoffe bzw. Baumaterialien die bauzeitlich oder dauerhaft im Kontakt mit dem Grundwasser stehen (bzw. bei denen mittelfristig ein Kontakt mit dem Grundwasser nicht ausgeschlossen werden kann) grundwasserverträglich sein. Die verwendeten Rohre erfüllen diese Anforderungen nicht, weil sie über keinen inneren Korrosionsschutz verfügen...

PDF mit Bildern (externer Link)
interner Link auf das PDF


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