Brandschutztechnische Ertüchtigung der S-Bahn-Station Stuttgart-Hauptbahnhof Tief
19.12.2017
Brandschutztechnische Ertüchtigung der S-Bahn-Station Stuttgart-Hauptbahnhof Tief
Auszug aus dem Erläuterungsbericht
Die DB Station & Service AG beabsichtigt, bundesweit 48 unterirdische Personenverkehrsanlagen (uPva) des S-Bahn-Verkehrs in brandschutztechnischer Hinsicht zu ertüchtigen. Für alle Stationen wurden in gesonderten Beauftragungen Brandschutzkonzepte erstellt, die den Planern als Grundlage für die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen dienen sollen. Das vorrangige Ziel dieser Konzepte stellt die Erhöhung des vorhandenen Sicherheitsstandards dar, welcher einer gefahrlosen Nutzung des Gebäudes und somit als oberste Priorität dem Personenschutz Rechnung tragen soll.
Im Bereich der S-Bahn-Stuttgart werden alle Stammstreckenhalte (Hauptbahnhof tief, Stadtmitte, Feuersee und Schwabstraße), sowie Universität ertüchtigt. Im folgenden geht es um den Planantrag für Stuttgart Hbf (tief).
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass dieses Projekt nicht im Zusammenhang mit dem gleichzeitig in der Ausführung befindlichen Projekt „Tieferlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs“ steht.
Durch die Brandschutztechnische Ertüchtigung werden die Anforderungen der Schutzziele hinsichtlich Selbstrettung und Fremdrettung erfüllt. Die Gewährleistung von raucharmen Schichten in der Bahnsteigebene wird durch eine Entrauchungsanlage sichergestellt. Zusätzlich wird die Rauchausbreitung in andere Ebenen durch die Einhausung der Treppenaufgänge erreicht.
Durch geeignete Fluchtwegkonzepte und Brandmeldeanlagen wird die Ertüchtigung komplettiert.
Die gesamten Planunterlagen können (vermutlich bis zum Abschluss des Verfahrens) auf der Seite des Regierungspräsidiums heruntergeladen werden. Eine Kopie des Erläuterungsberichts können Sie auch → hier abrufen.
Der Antrag hat zwei Mitglieder der Ingenieure22, namentlich die Dipl.-Ing. Hans Heydemann und Wolfgang Jakubeit zu Einwendungen veranlasst, die vom Landesnaturschutzverband (LNV) in einer eigenen Einwendung übernommen wurden.
Zusammenfassung der Einwendungen
- Unzulässige Trennung der Brandschutzkonzepte von S-Bahn-Station und Hauptbahnhof
- Brandschutzkonzept / Rauchfreihaltung der Rettungswege fehlerhaft ermittelt
- EBA-Formel zur Personenentfluchtung kann nur bedingt angewendet werden
- Entrauchungs-Volumenstrom zu gering angesetzt
- Außenluft-Ansaugung Spülluft
- Mündungshöhe Entrauchungskamine nur 5 m über Oberkante Gelände ist unzureichend!
- Immisionen / Luftschadstoffe über Grenzwert
- Lärm / Schallimmissionen unzumutbar
- Asbesthaltige Altlasten im Bestand
Die Einwendungen wurden fristgerecht beim Regierungspräsidium eingereicht. Dieses hat vorgeschlagen, dass DB Station & Service bei einem Gespräch mit den Einwendern versuchen soll, zu einer Einigung zu kommen.
Dieses hat am am 14. Dezember 2017 in den Räumlichkeiten der DB Station & Service Stuttgart, Lautenschlagerstraße 20 stattgefunden.
Das etwa 2-stündige Gespräch verlief weitgehend ergebnislos. DB Station & Service wird die Einwendungen nun detailliert beantworten.