Tunnelbau bei Stuttgart 21 (Anhydritrisken)
06.03.2017
Öffentliche Veranstaltung im Großen Saal des Stuttgarter Rathauses unter dem Motto "STUTTGART 21: DER TUNNELBAU UND DIE RISIKEN FÜR DIE ANWOHNER" auf Einladung der Fraktionsgemeinschaft SÖS LINKE PluS im Stuttgarter Gemeinderat.
Als Referenten traten auf: Diplom-Geologe Dr. Jakob Sierig, der schon bei der sogenannten Faktenschlichtung mit Heiner Geißler referiert hatte, und Prof. Dr. Uwe Dreiss, der u.a. beim Netzwerk Kernerviertel und den Ingenieuren22 aktiv ist.
Dr. Sierig stuft die Gefahren durch quellenden Anhydrit wesentlich höher ein als der Bahn-Gutachter Prof. em. Dr.-Ing. Walter Wittke von WBI, Wittke Beratende Ingenieure, der die Risiken bis zur Inbetriebnahme als fast vernachlässigbar, nach der Inbetriebnahme als praktisch gänzlich unwahrscheinlich einstuft. Dabei sprechen die Erfahrungen aus den bisher gebauten Tunnels im Anhydrit eine ganz andere Sprache.
Interessant auch die Aussage von Dr. Sierig, dass in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert insgesamt gerade einmal 10 km Tunnel im Anhydrit gebaut wurden, aber für Stuttgart 21 das Doppelte, nämlich 20 km im Anhydrit verlaufen. Schauen Sie sich bitte die nachfolgende, sehr lehrreiche Präsentation an, Sie werden nur noch den Kopf darüber schütteln, wie die Verantwortlichen aus Politik und der Projektpartner das alles ignorieren können und sich allein auf Prof. Wittke verlassen, obwohl selbst im vom DB-Aufsichtsrat beauftragten KPMG-Gutachten genau davor gewarnt wird.
Präsentation des Dr. Sierig (mit freundlicher Genehmigung von Dr. Sierig)
Prof. Dr. Uwe Dreiss, u.a. auch bei der Gruppe Ingenieure22 tätig, referierte über die Haftung der Bahn für Schäden, die an den unterfahrenen Häusern auftreten können.
Prof. Dr. Uwe Dreiss: Die Haftung der Bahn in den angebotenen Gestattungsverträgen